Autoren-Adventskalender

Der gemeine Stollendieb

 

von Anja Zachrau  

 

Kaiserslauterer Weihnachtskrimi  

 

Tief unten im Kellergewölbe in den unterirdischen Gängen der Kaiserpfalz lagerte der Geheimvorrat der leckeren Kaiserslauterer Stollenspezialität, dem Kaiser-Stollen. Dort wurde der ganze Vorrat für die ganze Stadt Kaiserslautern geparkt. Streng gesichert, mit einem Geheimschloß, in einem Geheimtresor, in den unterirdischen Gängen. Eigentlich wusste auch wirklich niemand darüber Bescheid, außer die eingeweihten Mitarbeiter und die Security-Firma. Doch dort gab es offenbar ein Sicherheitsleck. Und um ein Haar, um Haaresbreite, hätte ganz Kaiserslautern in der Vorweihnachtszeit und an den Weihnachtsfeiertagen und zu Neujahr auf dem Trockenen gesessen, und hätte keinen Kaiser-Stollen gehabt, und hätte ganz ohne ihren heißgeliebten Kaiser-Stollen auskommen müssen.

 

Doch Ignatia musste nun auch ihren heißgeliebten Stollen zurück lassen. Es war ein ganz besonderer Stollen, eine Stollenspezialität aus Kaiserslautern, der Kaiser-Stollen. Der Vorteig wird im kleinen Vorraum der Kellergewölbe in den unterirdischen Gängen der Kaiserpfalz gelagert, und reift dort. Durch diese einzigartige Atmosphäre in den unterirdischen Räumen entfaltet der Christstollen sein einzigartiges und unnachahmliches Aroma, und ist ein ganz besonderes Mitbringsel aus Kaiserslautern in der Vorweihnachtszeit. Doch dann dachte sie: „Wozu denn zurücklassen? Das ist voll unnötig. Nein, den nehme ich mit auf die Flucht und als Erinnerung an mein liebes Kaiserslautern.“ Und sie kehrte zurück, um den Stollen mit auf ihre lange Reise und ihre Flucht zu nehmen. Iggi klemmte sich den Stollen wie einen kostbaren Schatz unter die Arme, und verschwand damit.

 

Das Christkind und der Weihnachtsmann retten ihren Stollen und überwältigen den gemeinen Stollendieb. 

 

Zuerst schmuggelte sich der gemeine Stollendieb als Tourist in die unterirdischen Gänge und spähte dort die Sicherheitssysteme aus, und dann schleuste er sich als Touristen-Führer ein. Eines Nachts blieb er dann unentdeckt einfach im Kellergewölbe der Kaiserpfalz. Dann ließ er sich von der Security einschließen, und fing an sich einen unterirdischen Ausgang aus der Kaiserpfalz zu buddeln und zu graben. Er bohrte Löcher in die kostbare Kaiserpfalz, und zerstörte so das wertvolle Kulturgut der Kaiserpfalz. Den ganzen Stolz der Kaiserslauterer Bürger.  

 

Irgendwann, als der Stollendieb sich durchgegraben hatte, verkleidete er sich als Weihnachtsmann, und parkte am Ende seines Tunnelausgangs einen LKW. Er fing an alles gemütlich einzuladen, die ganzen Stollen, Kaiser-Stollen um Kaiser-Stollen, alles für ihn selbst, die ganze leckere Gebäck-Pracht, herrlich, und er fühlte sich ach so sicher, weil ja alle Passanten ihn für den Weihnachtsmann in seiner Mission, halten würden. Ein Weihnachtsmann bei der Arbeit eben, die perfekte Tarnung. Doch eben nicht, wenn gerade das echte Christkind und der echte Weihnachtsmann vorbei kommen und ihn gerade dabei erwischen...  

 

Das Lauterer Christkind auch noch mit einbauen. Das Lauterer Christkind kam gerade vom Plätzchen backen mit den Kindern, und hatte danach noch den Teig und die Deko für den nächsten Plätzchen-Backtag vorbereitet. Und noch emsig für Backnachschub für die Lauterer Kids gesorgt. Denn das Lauterer Christkind ist täglich im Einsatz für unsere lieben Kleinen. Es stapfte mit rotgefrorenem Näschen durch den Schnee, und da traf es dann tatsächlich doch auf das echte Christkind und den echten Weihnachtsmann.  

 

Sie werden allesamt für die Rettung des Kaiser-Stollens gebührend in der Kaiserpfalz und in der Kaiserslauterer Einkaufsmall gefeiert und dort empfangen. Sie feiern mit Christstollen-Likör, Glühwein und dem leckeren Kaiser-Stollen, den sie ja so heldenhaft und ehrenhaft gerade gerettet hatten.  

 

Er machte das alles alleine, weil er ja nicht teilen wollte, mit niemandem, er wollte ja die köstliche Gebäck-Pracht ganz für sich alleine behalten.  

 

Das echte Christkind und der echte Weihnachtsmann stellten ihn zur Rede, überwältigten ihn, und konnten so in allerletzter Minute die ganzen köstlichen Stollen retten. Sie luden alles auf ihren Rentier-Schlitten auf und hoben ab in die Lüfte, in die sternenklare, eiseskalte Nacht, und verteilten alle Stollen in ganz Kaiserslautern, und niemand musste über die Feiertage ohne den heißgeliebten Kaiser-Stollen verbringen und darauf verzichten. Sie warfen den gemeinen Stollendieb in das Kerkerverließ und sie sperrten ihn dort ein, damit das für alle Nachahmer und für die Nachwelt ein Mahnmal wäre.  

 

Das echte Christkind und der echte Weihnachtsmann konnten nebenbei auch noch einen Koffer mit Kokain sicher stellen und in Verwahrung nehmen, und haben so ganz nebenbei auch noch erfolgreich den Job der Polizei erledigt. Sie übergaben der Polizei den Koffer mit den bereits schon lange gesuchten Drogen. Die Polizei war dem Christkind und dem Weihnachtsmann sehr dankbar, und nun konnte auch für sie endlich Weihnachten kommen.  

 

Glanz des Weihnachtsbudenzaubers, Lichterglanz, sternenklare Nacht, Sternschnuppen, Schnee, Winterambiente einbauen Es fielen Sternschnuppen vom Himmel, und ganz Kaiserslautern wünschte sich nur niemals ohne ihren Kaiser-Stollen, ohne ihre herrlich köstliche Gebäck-Pracht zu sein.

Privatfoto

Der Weihnachtsmann aus Westfalen

und ich wünschen euch

eine schöne Vorweihnachtszeit,

schöne Weihnachten

und einen guten Rutsch.

Bleibt alle gesund.

 

Schaut auch mal beim Adventskalender vom

Weihnachtsmann aus Westfalen vorbei.

 
 
 
 

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